Ich hatte gestern zum ersten mal seit dem iPad-Launch in den USA besagtes “Magisches” Gerät in den Händen und war (natürlich) hin und weg. Aber darum, wie toll das iPad insgesamt ist, soll es in diesem Beitrag nicht gehen (solche Beiträge gibt es ja schon genug).
Denn beim Austesten von verschiedenen Spielen ist mir etwas aufgefallen, was mich schon länger an der Spieleplattform iPhone OS nervt bzw. was mir an wichtigen Eigenschaften für eine vollwertige Spielekonsole, auch wenn sie für Unterwegs gedacht ist, fehlt.
Dieses Problem ist an sich einfach zu benennen: Es fehlt den meisten Spielen häufig an Spieltiefe. Storylines und Achivements sind oft nur oberflächlich, oder schlichtweg nicht vorhanden. Natürlich ist das bei Spielen wie „Doodle Jump“ oder „Angry Birds“ auch nicht nötig; allerdings gibt es, glaube ich, nur wenige Menschen, die mehrere Stunden am Tag Doodle Jump spielen. Bis jetzt war das iPhone OS auf so etwas aber auch gar nicht ausgelegt und spielte eher in den „Casual“-Markt hinein.
Doch ich denke, genau das hat bzw. muss sich jetzt mit dem iPad ändern, wenn es längerfristig als Plattform für Spiele Erfolg haben will. Denn das iPad passt nicht mehr, so wie das iPhone früher, einfach in die Hosentasche und wird unterwegs mal kurz zum Spielen rausgeholt, sondern ist in dieser Hinsicht nicht mehr so flexibel und wird (meiner Meinung nach) eher zu Hause auf dem Sofa oder auf längeren Reisen als mobiles Arbeits- und Medienkonsumgerät verwendet werden. Auch wenn mir dort kurzweilige Ablenkungen a la „Doodle Jump“ ganz willkommen sind, sind diese nicht ganz das, wonach ich auf Dauer suche.
Perfekt wären solche strory Titel wie „Mass Effect“ oder „Heavy Rain“.
Natürlich können solche Titel nicht einfach aufs iPad portiert, sondern müssten aufwändig angepasst werden. Wenn das auf Grund der zwar nicht geringen, aber auch nicht überragenden Grafikleistung des iPads überhaupt geht.
Allerdings wäre es durchaus möglich, iPad-exklusive Titel in dieser Richtung zu konstruieren. Allerdings sind solch aufwändige Produktionen bis jetzt noch nicht bekannt bzw. erschienen. Das kann einerseits daran liegen, dass Entwickler, die zu so einem Projekt fähig wären, sich davon abschrecken lassen, dass die Preise auf dem iPad immer noch relativ niedrig sind; andererseits glaube ich, dass dem ein ganz anderes Problem zu Grunde liegt. Da so ein Titel schon mal 3 bis 4 Jahre für die Entwicklung braucht, kann der Entwickler nie sicher sein, auf welchem Stand die iPad-Hardware ist. Natürlich sind die 3 bis 4 Jahre Entwicklungszeit auch ein Grund dafür, dass jetzt – nach 2 Monaten – noch keine Spiele für das iPad vorliegen. Allerdings existiert mit der iPhone-Plattform schon seit 2 Jahren eine spielefähige Plattform, wodurch eine Ankündigung eines solchen Spieles durchaus möglich wäre.
Dies sind Gründe dafür, warum ich persönlich denke, dass das iPad noch keine vollwertige Spielekonsole ist, die sich auf Dauer als solche auf dem Markt durchsetzten kann, so wie es das iPhone auf seine Weise getan hat. Beim iPad haben sich durch das größere Format und die daraus resultierende (Un)Mobilität einfach die Rahmenbedingungen geändert.
Allerdings bin ich auch voller Hoffnung, dass nach dem großem Medienrummel um das iPad nun auch etwas größere Publisher auf die Plattform aufspringen und hochqualitative Spiel auf den iPad-Markt bringen. Dies wurde zwar auch schon von der Spiele-Schmiede Square Enix mit dem RPG Chaos Rings versucht und war auch relativ erfolgreich. Mich persönlich hat der Titel aber aufgrund des sehr eintönigem Spielablaufs und der doch eher flachen Story nicht überzeugt.
Ich freue mich auf kommende iPad-Entwicklungen, die etwa in die Richtung des großartigen Konsolenaventures „Mass Effect“ gehen und hoffe, dass Apple auserwählten Entwicklern in Zukunft Einblick auf kommende iPad-Generationen gewährt. Und zwar etwas früher, als nur einen Monat vor dem Realese.
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